Bayerischer Rundfunk
Der Bayerische Rundfunk (BR) ist die viertgrößte von neun öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten in Deutschland. Er wird überwiegend durch den Rundfunkbeitrag finanziert. 2022 betrug das Budget des BR 1,167 Mrd. Euro. Zum BR gehören neun Radiosender, zwei Fernsehsender und diverse Onlineangebote.
Die Geschäftsführung des BR besteht aus der Intendantin und fünf Direktorinnen und Direktoren. Die Intendantin trägt laut Bayerischem Rundfunkgesetz “die Verantwortung für den gesamten Betrieb und die Programmgestaltung”.
Daneben verfügt der BR über zwei zentrale Gremien:
Der Verwaltungsrat besteht aus sieben Personen: der derzeitigen Präsidentin des bayerischen Landtags, dem Präsidenten des Verwaltungsgerichtshofs und fünf weiteren Mitgliedern, die vom Rundfunkrat gewählt werden. Im Falle einer Parität entscheidet die Stimme des Vorsitzenden des Gremiums. Dies ist derzeit Dr. Ilse Aigner, Mitglied der CSU und Präsidentin des bayerischen Landtags.
Der Rundfunkrat besteht aus 50 Mitgliedern. Zwölf sind Mitglieder des Bayerischen Landtags, eines wird von der Staatsregierung entsandt und wechselnde Mitglieder (meist ein oder zwei) werden von verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen entsandt, wie z.B. Kirchen, Gewerkschaften, Handelskammern, Bauernverband, Kulturverbände, ein Vertreter der bayerischen Hochschulen, der Journalistenverband. Der Rat soll die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit repräsentieren und damit sicherstellen, dass die verschiedenen Interessengruppen vertreten sind. Die Mitglieder des Parlaments werden entsprechend der Anzahl der Sitze der einzelnen Parteien gewählt. Die größte Gruppe macht aktuell mit sechs Mitgliedern die Regierungspartei CSU aus (fünf vom Parlament, eines von der Staatsregierung).
Geschäftsform
Öffentlich-rechtlich
Rechtsform
Anstalt des öffentlichen Rechts
Einzelne Eigentümer
Andere TV-Kanäle
ARD Alpha (0.1%); BR Fernsehen (2.1%)
Andere Radiostationen
Bayern 1 (4.6%); Bayern 2 (0.7%); Bayern 3 (3.1%); BR Klassik (0.2%); BR24 (0.9%); BR Schlager (0.3%); Puls (F.D.); BR Klassik (0.2%); BR Heimat (0.2%)
Andere Online-Kanäle
www.br.de (0.56%); www.bayern3.de (F.D);
www.br-klassik.de (F.D.);
www.br24.de (F.D.)
Mediengeschäft
Marktforschung
AGF Videoforschung GmbH (1.76%)
Finanzholding
Bavaria-Filmkunst GmbH (100%)
Filmproduktion
Bavaria Film GmbH (16.7%)
Werbung
BRmedia GmbH (100%)
ARD MEDIA GmbH (11.11%)
Software, Datenanalyse
Public Value Technologies GmbH (50%)
Rundfunktechnik
Bayerische Medien Technik GmbH (10%)
Digitale Infrastruktur
Bayern Digital Radio GmbH (46%)
Filmrechte und Marketing
Degeto GmbH (11.1%)
Übertragungsrechte Sport
SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur (5.6%)
Seminare, Fortbildung
ARD/ZDF-Medienakademie gGmbH (12.9%)
TV-Sender
ARTE Deutschland TV GmbH (7.3%)
Archivarbeit
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (7.1%)
Filmförderung
FilmFernsehFonds Bayern GmbH (12%)
Veranstaltungsorganisation
Internat. Münchner Filmwochen GmbH (10%)
Fortbildung
MEDIASCHOOL BAYERN gGmbH (2%)
Stiftungsarbeit, Kinder- und Jugendbildung
Stiftung Prix Jeunesse (20%)
Stiftungsarbeit, Medienkompetenz
Stiftung Zuhören (23.6%)
Geschäft
TV-Sender
ARTE (Via ARTE Deutschland GmbH)
Allgemeine Informationen
Gründungsjahr
1949
Verbundene Interessen Gründer
wurde 1946 gewählt und bestand aus 180 Sitzen und vier Parteien. Die Christlich-Soziale Union (CSU) stellte mit 104 Sitzen eine absolute Mehrheit und regierte unter Ministerpräsident Hans Ehard mit eigener Mehrheit.
war der erste Vorsitzende des Rundfunkrates des Bayerischen Rundfunks. Zuvor war er Autor für Theaterstücke und Intendant des Bayerischen Staatsschauspiels. Ab 1932 war er Oberspielleiter beim Münchener Rundfunk, den er 1935 nach der Gleichschaltung durch die Nationalsozialisten verließ. Von 1945 bis 1946 war Lippl Chefredakteur der Münchner Kirchenzeitung.
war 1949 der erste Intendant des Bayerischen Rundfunks. Schon 1926 übernahm er die Leitung der “Aktuellen Abteilung” beim Vorgänger des BR, 1933 schied er aus Gewissensgründen aus. Während der Zeit des Nationalsozialismus arbeitete Scholtz als Übersetzer. 1945 bis 1946 war er Oberbürgermeister von Passau. Für sein Engagement für einen unabhängigen Rundfunk wurde er mit dem großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Angestellte
5,094 Mitarbeiter, davon 3,451 fest angestellt und 1,643 frei (Dezember 2023).
Kontakt
Bayerischer Rundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Rundfunkplatz 1
80335 München
Telefon: 089 / 59 00-01
Telefax: 089 / 59 00-18 59 00
Website: www.br.de
Steuer-/ID-Nummer
DE 129 523 494
Finanzinformationen
Einnahmen (Finanzdaten / Optional)
€ 1.167 Mrd. / USD 1.264 Billion (2022)
Betriebsgewinn (in Mio. $)
€ 15 Millionen / USD 16.24 Million (2022)
Werbung (in % der Gesamtfinanzierung)
€ 28.4 Millionen / USD 30.75 Million (2022)
Verwaltung
Vorstand + Interessen Vorstand
seit 2020 die erste weibliche Intendantin des Bayerischen Rundfunks. Zuvor war sie seit 2019 Programmdirektorin des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Ihre Kandidatur wurde von einer überparteilichen Gruppierung unterstützt, der unter anderem die Vorsitzenden des Verwaltungsrates des BR, Dr. Ilse Aigner (CSU), angehörte. Seit 1994 arbeitet sie als Journalistin und Reporterin. Wildermuth ist Vorstandsmitglied der Akademie für Publizistik Hamburg und der EBU Documentary Group (European Broadcasting Group), einem internationalen Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher und privater Rundfunkanstalten.
Juristische Direktion. Eva Majuntke ist seit März 2022 Justiziarin des BR. Bis 2017 war sie Justiziarin des WDR, bevor sie erst in den BR und Ende 2019 in die Bayerische Staatskanzlei wechselte, wo sie die Leitung des Referats Grundsatzfragen der Medienpolitik übernahm. Sie ist aktuell zudem Vorstandsvorsitzende des gemeinnützigen Vereins Institut für Urheber- und Medienrecht.
Programmdirektion Kultur. Björn Wilhelm ist seit März 2022 Programmdirektor für Kultur. Er ist ausgebildeter Jurist und Journalist und war vor seinem Amtsantritt in leitender Funktion beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) als Leiter der Hauptabteilung Programm und Portfoliomanagement tätig.
Programmdirektion Information. Thomas Hinrichs ist seit Mai 2014 als Programmdirektor Information Teil der Geschäftsleitung des BR. Zuvor war er als Journalist für den BR und die ARD tätig.
Verwaltungsdirektion. Dr. Albrecht Frenzl ist seit Januar 2015 Verwaltungsdirektor und seit März 2022 zusätzlich stellvertretender Intendant des BR. Frenzl war in der Vergangenheit für mehrere Rundfunkanstalten tätig, unter anderem für den SWR und in der Intendanz des NDR. Er ist als Vertreter des BR Mitglied des Aufsichtsrates der Bavaria Film GmbH.
Produktions-/Technikdirektion.
Birgit Spanner-Ulmer ist seit Februar 2012 Direktorin für Produktion und Technik. Von 2004 bis 2012 hatte sie die Professur für Arbeitswissenschaft an der Fakultät Maschinenbau der Technischen Universität Chemnitz inne. Zeitgleich mit dem Wechsel zum BR wurde sie auf die Professur für Produktion und Technik in der Medienbranche an der Technischen Universität München berufen. Für die Zeit ihrer Tätigkeit als Direktorin ist sie an der TUM beurlaubt. Zeitgleich ist Spanner-Ulmer Mitglied des Aufsichtsrates der Bavaria Film GmbH, des Zukunftsrates der Bayerischen Wirtschaft und Senatorin der Fraunhofer-Gesellschaft. Von 2016 bis 2023 war sie zudem Aufsichtsrätin der Salzgitter AG. Sie ist mit Eckhard Ulmer, dem Kanzler der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, verheiratet.
Aufsichtsrat + Interessen Aufsichtsrat
Der Rundfunkrat besteht aus 50 Mitgliedern. Aufgeführt sind hier der/die Vorsitzende, dessen Stellvertreter, die Vorsitzenden der Ausschüsse sowie deren Stellvertreter.
Vorsitzender des Rundfunkrates seit 2022. Zeitgleich übernahm er den Vorsitz des Aufsichtsrates der BRmedia GmbH. Bis 2018 hatte Ruppert den Lehrstuhl für Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts an der Otto-Friedrich-Universität zu Bamberg inne, deren Präsident er von 2007 bis 2020 war. Seit 2002 ist Ruppert der Präsident der Virtuellen Hochschule Bayern.
stellvertretender Vorsitzende seit 2022. Sie ist die Präsidentin des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes.
stellvertretende Vorsitzender des Ausschusses für Grundsatzfragen und Medienpolitik und Vorsitzender der Sachkommission Drei-Stufen-Test. Er wurde von der Evangelischen Kirche in den Rundfunkrat entsandt.
Vorsitzender des Programmausschusses. Fack ist seit 2012 Mitglied des Rundfunkrates. Er wurde vom Bayerischen Jugendring dorthin entsandt.
stellvertretende Vorsitzende des Programmausschusses. Danziger ist Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg.
Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen. Er wurde von den Industrie- und Handelskammern in das Gremium entsandt, von 2008 bis 2018 war Driessen Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern und Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages BIHK e.V.
stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen. Schmöller wurde vom Bayerischen Landes-Sportverband in den Rundfunkrat entsandt.
stellvertretender Vorsitzender der Sachkommission Drei-Stufen-Test. Stocker wurde vom Bayerischen Journalistenverband in den Rundfunkrat entsandt. Er arbeitet als freier Autor und Produzent.
Aufsichtsrat + Interessen Aufsichtsrat
seit 2018 Präsidentin des bayerischen Landtages und qua Amt Vorsitzende des BR-Verwaltungsrates. Sie gehört der Regierungspartei CSU an. Darüber hinaus übernimmt Aigner diverse Vorstands- und Kuratorien-Posten, beispielsweise als Mitglied im Hochschulrat der TUM, Vorstandsmitglied des Wirtschaftsbeirat der Union e. V. und Donum Vitae Bayern. Sie ist Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Oberbayern und gehörte in der Vergangenheit sowohl dem Bundestag als auch der Bundesregierung als Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz an.
seit 2010 stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates. Zuvor gehörte er dem Gremium seit 2001 als ordentliches Mitglied an. Klinger ist promovierter Jurist und war vor seiner Mitgliedschaft im Verwaltungsrat als Vorstandsvorsitzender der Isar Amper Werke AG (heute: Bayernwerk AG) und Vorstand der Vereinigung der Arbeitgeberverbände in Bayern tätig. Er ist Ehrenmitglied des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft.
seit 2022 Mitglied des Verwaltungsrates. Hauptberuflich ist Ammon als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer tätig. Er ist Geschäftsführer der iovos GmbH und der iovos consult GmbH. Ehrenamtlich ist er zudem als Präsident des Bayerischen Landes-Sportverbands e.V. (BLSV) tätig. Wie Aigner ist er zudem Teil des Vorstandes von Donum Vitae Bayern.
seit Mai 2016 Verwaltungsrätin des BR. Gemeinsam mit ihrem Ehemann betreibt Sie ein Architekturbüro in Nürnberg. Baumgartner war seit 2002 Mitglied im Rundfunkrat des BR, ehe sie in den Verwaltungsrat wechselte. Dorthin wurde sie vom Verband der Freien Berufe entsandt. Baumgartner ist ehemaliges Vorstandsmitglied der Bayerischen Architektenkammer und sitzt dem Bauausschuss des Verwaltungsrates vor.
Juristin und seit Januar 2023 Präsidentin des Bayerischen Verwaltungsgerichtshof und als solche qua Amt Mitglied des Verwaltungsrates des BR. Von 1996 bis 1998 war Breit Referentin im Staatsministerium des Innern, von 2001 bis 2003 Teil der Landesanwaltschaft Bayern, anschließend wurde sie in die Staatskanzlei berufen, bis sie 2005 an den bayerischen Verwaltungsgerichtshof wechselte. Dort saß sie ab 2013 dem 11. Senat vor, ehe sie 2014 zur Präsidentin des Verwaltungsgerichts München ernannt wurde.
gehört dem Verwaltungsrat seit 2009 an und leitet den Ausschuss für Technik, IT und Multimedia. Von 1994 bis 2008 hielt er im bayerischen Landtag ein Mandat für die SPD, von 1990 bis 2020 war er zudem Kreisrat im Landkreis Roth. Für sein Engagement wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und der Bayerischen Verfassungsmedaille in Silber ausgezeichnet.
Journalist und seit Mai 2017 Mitglied des Verwaltungsrates. Er volontierte bei der Nürnberger Zeitung und war in der Folge für diverse Lokalredaktionen tätig. Seit 1994 gehörte er dem Rundfunkrat des BR an. Dorthin entsandt wurde Stöckel vom Bayerischen Journalistenverband (BJV), dessen Vorsitzender er von 1993 bis 2013 war. Er vertrat den Rundfunkrat auch im Programmbeirat von ARTE G.E.I.E.
Weitere Informationen
Schlagzeilen
Metadaten
Der Anteil des Gesamtpublikums in Prozent für die Radiosender stammt aus der agma-Ergebung II/2023 und meint die bundesweite Tagesreichweite in der Bevölkerung ab 14 Jahren.
Der Anteil des Gesamtpublikums in Prozent für die Fernsehsender stammt aus der AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit der GfK 2023, abgerufen via Meedia.de und meint den durchschnittlichen Jahresanteil am Gesamtpublikum.
Der Anteil des Publikums im Onlinebereich meint den Anteil an Unique Usern, wurde von Nielsen erhoben und via KEK abgerufen. Der Erhebungszeitpunkt ist unbekannt.
Bemerkung zum Transparenzlevel:
Da für Öffentlich-rechtliche Medien eine Einstufung des Transparenzlevels in Hinblick auf Eigentumsverhältnisse ausscheidet, wurden für die Bewertung die Verfügbarkeit von Informationen zu den Aufsichts- und Kontrollgremien sowie Informationen zu deren Mitgliedern und die Transparenz in Bezug auf unternehmerische Beteiligungen miteinbezogen.