ARD
Die ARD (Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland) ist der Zusammenschluss aller öffentlich-rechtlichen Landesrundfunkanstalten in Deutschland und der Deutschen Welle. Sie dient dabei nicht als übergeordneter Verbund, sondern existiert parallel zu den autonomen Rundfunkanstalten. Die ARD produziert sogenannte Gemeinschaftsangebote wie den Fernsehsender Das Erste oder die Website tagesschau.de. Diese Angebote werden von allen Mitgliedern finanziert, für Das Erste liefert jede Rundfunkanstalt gemäß ihrer wirtschaftlichen Größe einen Programmanteil. Die Redaktion ARD-aktuell, die für die Nachrichteninhalte verantwortlich ist, hat ihren Sitz beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg, die Programmredaktion, die das Programm für Das Erste plant, hat ihren Sitz in München beim Bayerischen Rundfunk. Da die ARD eine Arbeitsgemeinschaft ist, existieren eine Reihe an Mechanismen, um die Autonomie der Mitgliedsanstalten im föderalen Rundfunksystem zu gewährleisten. Beispielsweise darf keine Rundfunkanstalt gegen ihren Willen zur finanziellen Mitwirkung verpflichtet werden, Entscheidungen werden grundsätzlich einstimmig getroffen.
Als Arbeitsgemeinschaft ist die ARD keine eigene Rechtsperson. Die Verantwortung für ihre Inhalte liegt stets bei einer federführenden Rundfunkanstalt oder dem Vorsitzenden. Alle zwei Jahre übernimmt eine andere Anstalt den ARD-Vorsitz, aktuell fällt dies dem SWR zu. Der ARD-Geschäftsführer in dieser Zeit ist der SWR-Intendant Kai Gniffke.
Das Angebot der ARD umfasst unter anderem den bundesweiten Fernsehsender Das Erste, einen eigenen Kindersender (KiKa), außerdem die ARD-Mediathek (Video-on-Demand) sowie weitere Webangebote wie tagesschau.de.
Geschäftsform
Öffentlich-rechtlich
Rechtsform
Die ARD wird von den Landesrundfunkanstalten getragen und ist selbst nicht rechtsfähig. Sie hat daher keine eigene Rechtsform.
Einzelne Eigentümer
Andere TV-Kanäle
One (1.1%);
Phoenix (0.8%) (gemeinsam mit der ZDF);
KiKa (0.6%) (gemeinsam mit dem ZDF);
Tagesschau24 (0.4%);
ARD-alpha (0.2%)
Andere Radiostationen
Deutschlandfunk (3%) (gemeinsam mit dem ZDF);
Deutschlandfunk Kultur (0.8%) (gemeinsam mit dem ZDF);
Deutschlandfunk Nova (0.2%) (gemeinsam mit dem ZDF);
ARD-Hitnacht (Fehlende Daten);
ARD-Nachtkonzert (Fehlende Daten);
ARD-Popnacht (Fehlende Daten);
ARD-Infonacht (Fehlende Daten);
Die junge Nacht der ARD (Fehlende Daten)
Andere Online-Kanäle
www.phoenix.de (0.03%);
www.sportschau.de (0.5%);
www.ard.de (0.27%);
www.ardaudiothek.de (Fehlende Daten);
www.ardmediathek.de (1.15%);
www.daserste.de (0.39%);
www.deutschlandfunk.de (0.21%);
www.deutschlandfunkkultur.de (Fehlende Daten);
www.deutschlandfunknova.de (Fehlende Daten);
www.deutschlandradio.de (Fehlende Daten);
www.dlf-podcastfinder.de (Fehlende Daten);
FUNK (Content-Netzwerk, gemeinsam mit dem ZDF);
www.funk.net (Fehlende Daten)
Mediengeschäft
Da die ARD nicht rechtsfähig ist, besitzt sie selbst keine Beteiligungen. Die beteiligten Rundfunkanstalten agieren aber in einigen Unternehmen gemeinsam unter der Marke ARD, die Beteiligungen ergeben sich aus den addierten Anteilen der neun Landesrundfunkanstalten:
Marktforschung
AGF Videoforschung GmbH (17.64% via Mitglieder, direkte und indirekte Beteiligung)
Werbung
ARD Media GmbH (100% via Mitglieder)
Seminare und Fortbildung
ARD.ZDF medienakademie gGmbH (79.85% via Mitglieder)
TV-Sender
ARTE Deutschland GmbH (50% via Mitglieder)
Filmrechte und Marketing
Degeto GmbH (100% via Mitglieder)
Archivarbeit
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv (78.54% via Mitglieder)
Übertragungsrechte Sport
SportA GmbH (50% via Mitglieder)
Geschäft
Fernsehsender
ARTE (Deutsch-französische Kooperation, via ARTE Deutschland GmbH) (50%)
3Sat (32.5%) (Kooperation mit ARD, ORF und SRG SSR)
Allgemeine Informationen
Gründungsjahr
1950
Verbundene Interessen Gründer
Am 9. Juni 1950 verabschiedeten die damaligen Landesrundfunkanstalten der BRD die “Vereinbarung über die Errichtung einer Arbeitsgemeinschaft”. Der Beschluss basierte auf einem früheren, dann aber nicht weiter verfolgten und überarbeiteten Entwurf von Hugh Carleton Greene. Ihren heutigen Namen trägt die ARD seit 1954.
Hans Bredow gilt als Begründer des Rundfunks in Deutschland. Von 1926 bis 1933 war er Reichs-Rundfunk-Kommissar in der Reichs-Rundfunk-Gesellschaft. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten reichte er seinen Rücktritt ein und kehrte erst 1949 in den Beruf zurück, als er zum Vorsitzenden des Verwaltungsrates des Hessischen Rundfunks gewählt wurde. Bredow schlug bereits 1947 eine “Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rundfunk” vor, die aber von den Intendanten der übrigen Rundfunkgesellschaften abgelehnt wurde, weil eine zu starke Zentralisierung des Rundfunksystems befürchtet wurde. Als Gegenvorschlag wurde durch den Intendanten des NWDR, Adolf Grimme, und den Intendanten des SWF, Friedrich Bischoff, ein früherer Vorschlag Hugh Greenes eingebracht, der schließlich eine Mehrheit bei den Intendanten fand.
Angestellte
22,111 (Gesamtanzahl der beteiligten Rundfunkanstalten und der ARD-Gemeinschaftseinrichtungen)
Kontakt
ARD-Programmdirektion
ARD-Zuschauerredaktion
Postfach 200665
80006 München
Tel. (089) 55 89 440
Vertretungsberechtigter und Gesamtverantwortlicher:
Intendant Prof. Dr. Kai Gniffke (aktueller ARD-Vorsitzender)
Südwestrundfunk
Neckarstraße 230
70190 Stuttgart
Telefon: 0711 929-0
E-Mail: info@swr.de
Steuer-/ID-Nummer
Als Arbeitsgemeinschaft ist die ARD nicht rechtsfähig und besitzt daher keine Steuernummer(n).
Finanzinformationen
Einnahmen (Finanzdaten / Optional)
Fehlende Daten
Betriebsgewinn (in Mio. $)
Fehlende Daten
Werbung (in % der Gesamtfinanzierung)
Fehlende Daten
Verwaltung
Vorstand + Interessen Vorstand
Da die ARD eine Arbeitsgemeinschaft ist, die die föderale Struktur des Rundfunksektors berücksichtigen muss, gibt es eine starke Verschränkung zwischen ihren Gremien.
Zentrale Entscheidungen trifft die ARD durch ihre Mitgliederversammlung, die aus den Intendanten der beteiligten Rundfunkanstalten besteht. Entscheidungen, die finanzielle Belastungen für die Mitglieder beinhalten, können zudem unter Gremienvorbehalt stehen. Das bedeutet, dass die jeweils zuständigen Gremien innerhalb der einzelnen Rundfunkanstalten ebenfalls zustimmen müssen. Gemäß der ARD-Satzung unterscheiden sich die Stimmanteile der Rundfunkanstalten je nach wirtschaftlicher Stärke. Allerdings wird diese Regelung de facto nicht angewandt, sodass jede Rundfunkanstalt bei Abstimmungen eine Stimme erhält.
Die Programmdirektion verantwortet die Inhalte der Gemeinschaftsprogramme der ARD. Sie entwickelt die Programmstrategie, plant und koordiniert das lineare sowie das non-lineare Angebot wie beispielsweise das Programm von Das Erste. Da die Programmdirektion ihren Sitz in München hat, ist federführend der Bayerische Rundfunk zuständig, die programmliche Kontrolle obliegt dem Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks.
Daneben besitzt die ARD diverse Gremien, deren Zweck nicht das Fassen von Beschlüssen, sondern die Koordinierung und der Austausch zwischen den jeweiligen Gremien der Mitglieder ist:
Die Videoprogrammkonferenz (VPK) besteht aus den Programmdirektoren der einzelnen Landesesrundfunkanstalten. Sie berät und beschließt in Zusammenarbeit mit der ARD-Programmdirektion über das Programm der ARD-Gemeinschaftseinrichtungen wie der ARD-Mediathek und dem Fernsehprogramm Das Erste. Ihre Vorsitzende ist die ARD-Programmdirektorin Christiane Strobl. Die Videoprogrammkonferenz wird beraten von einem Programmbeirat, in den die Landesrundfunkanstalten je ein Mitglied entsenden.
Analoge Gremien existieren in den Bereichen Hörfunk (Audioprogrammkonferenz), Technik (Produktions- und Technikkommission) und Recht (Juristische Kommission).
Aufsichtsrat + Interessen Aufsichtsrat
Die Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) der ARD besteht aus den Vorsitzenden der Rundfunk- und Verwaltungsräte der neun Landesrundfunkanstalten sowie der Deutschen Welle. Ihr primärer Zweck ist der Austausch und die Koordination zwischen den Gremien der Mitglieder zu gewährleisten.
Die GVK berät die Intendanten bei Grundsatzfragen der Programmgestaltung, der Organisation und der Medienpolitik. Der aktuelle Vorsitzende der GVK ist Dr. Engelbert Günster, der Vorsitzende des SWR-Rundfunkrates.
Andere einflussreiche Personen + Interessen anderer einflussreicher Personen
Programmdirektorin der ARD. Seit 2012 war Strobl als Geschäftsführerin der Degeto Film GmbH tätig, 2021 übernahm sie den Posten der ARD-Programmdirektorin. Als solche ist sie auch die Vorsitzende der ständigen Videoprogrammkonferenz der ARD. Strobl ist die Tochter des inzwischen verstorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble (1942-2023). Sie ist selbst CDU-Mitglied und verheiratet mit dem baden-württembergischen Innenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl (ebenfalls CDU).
seit 2015 die Generalsekretärin der ARD. Als solche unterstützt sie die wechselnden ARD-Vorsitzenden und vertritt die ARD beispielsweise in Gesetzgebungsprozessen gegenüber dem Bund. Von 2006 bis 2014 hatte sie die Position der Geschäftsführerin der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD inne.
Weitere Informationen
Metadaten
Der Anteil des Publikums im Onlinebereich meint den Anteil an Unique Usern, wurde von Nielsen erhoben und via KEK abgerufen. Der Erhebungszeitpunkt ist unbekannt.
Der Anteil des Publikums in Prozent für die Fernsehsender stammt aus der AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit der GfK 2023, abgerufen via Meedia.de und meint den durchschnittlichen Jahresanteil am Gesamtpublikum.
Der Anteil des Gesamtpublikums in Prozent stammt aus der agma-Ergebung I/2024 und meint die bundesweite Tagesreichweite in der Bevölkerung ab 14 Jahren.
Bemerkung zum Transparenzlevel:
Da für Öffentlich-rechtliche Medien eine Einstufung des Transparenzlevels in Hinblick auf Eigentumsverhältnisse ausscheidet, wurden für die Bewertung die Verfügbarkeit von Informationen zu den Aufsichts- und Kontrollgremien sowie Informationen zu deren Mitgliedern und die Transparenz in Bezug auf unternehmerische Beteiligungen miteinbezogen.
Werbeeinnahmen und Erlöse für die ARD-Gemeinschaftseinrichtungen sind zwar im KEF-Bericht einsehbar, werden dort aber gruppiert, sodass eine Ausweisung für einzelne Outlets nicht möglich ist.
Die Gremienstruktur der ARD ist auf der Website nur unvollständig aufgeführt