Spiegel Gruppe

Spiegel Gruppe

Die Spiegel-Gruppe ist ein in Hamburg beheimateter Medienkonzern, der aus dem SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG sowie dessen Gesellschafter bzw. Mutterunternehmen Rudolf Augstein GmbH besteht. In der Spiegel-Gruppe erscheint neben dem Wochenmagazin Der Spiegel und dem gleichnamigen Onlineportal Spiegel.de auch das Manager-Magazin, Spiegel TV, Harvard Business Manager und 11 Freunde.

Am 4. Januar 1947 erscheint in Hannover die erste Ausgabe des Spiegels. In gut sieben Jahr­zehnten hat sich der Spiegel-Verlag zu einem multi­medialen Medien­unter­nehmen ent­wickelt, dessen publizistisches Angebot für Qualitäts­journalismus steht. Die Spiegel-Gruppe zählt heute zu den renommiertesten Medienunternehmen in Deutschland. Ihre Printmagazine, TV-Produktionen und Online-Angebote haben eine herausragende Bedeutung in der deutschen Presselandschaft. Der Kern aller journalistischen Produkte der Gruppe ist die publizistische Qualität und unabhängige Berichterstattung, was maßgeblich zu ihrer prominenten Stellung im deutschen Mediensektor beiträgt.

Eigentümer der Spiegel-Gruppe ist mehrheitlich die Mitarbeiter KG, eine Beteiligungsgesellschaft der Spiegel-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die Erbengemeinschaft Augstein und die zum international tätigen Medienkonzern Bertelsmann zählende RM Hamburg Holding GmbH.

Rudolf Augstein, der 2002 verstorbene SPIEGEL-Gründer, verkaufte 1971 25 Prozent der Anteile an den heute zu Bertelsmann gehörenden Verlag Gruner + Jahr. Zudem übertrug er 1974 die Hälfte seines Unternehmens an die Mitarbeiter. In seinem Testament verfügte er zudem, dass seine Erben an die beiden übrigen Gesellschafter jeweils 0,5 Prozent der Anteile verkaufen müssen und somit ihre Sperrminorität verlieren.

Mehrheitseigentümer der Spiegel-Gruppe ist seitdem die KG Beteiligungsgesellschaft für SPIEGEL-Mitarbeiter mbH & Co. Diese besteht aus langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spiegels. Sie nehmen gemeinsam mit den anderen Gesellschaftern Eigentümerrechte wahr und beteiligen sich über ihre gewählten Vertreterinnen und Vertreter an wichtigen Entscheidungen – von Investitionen bis zur Besetzung von Führungspositionen. Außerdem erhalten sie 50,5 Prozent des Gewinns.

Diese Besitzstruktur ist in der europäischen Medienlandschaft einzigartig. Seitdem sind Mitverantwortung, Mitentscheidung und ein Anspruch auf die Hälfte des Gewinns wesentliche Elemente der Arbeitsbedingungen bei der Spiegel-Gruppe und prägen die Unternehmenskultur. Diese konsequente Umsetzung, die Angestellte zu Miteigentümerinnen und -eigentümern macht, ist sonst nirgendwo zu finden.

Wichtige Fakten

Muttergesellschaft

Rudolf Augstein GmbH

Geschäftsform

Privat

Rechtsform

Kommanditgesellschaft mit einer GmbH als persönlich Haftenden Komplementär (Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Co. Kommanditgesellschaft, kurz: GmbH & Co. KG)

Geschäftssektoren

Film: Herstellung von TV-Spielfilmen

Eigentumsverhältnisse

Einzelne Eigentümer

Medienkanäle
Andere Medien-Kanäle

Andere Printmedien

SPIEGEL Coaching; SPIEGEL Edition; SPIEGEL Geld; SPIEGEL Start;
SPIEGEL Wissen; Dein SPIEGEL; 11 Freunde (51.0%)

Andere TV-Kanäle

Curiosity Channel powered by SPIEGEL; SPIEGEL Geschichte

Andere Online-Kanäle

www.tv.spiegel.de; www.manager-magazin.de; www.11freunde.de; www.curiositychannel.tv; www.spiegel-geschichte.tv

Fakten

Mediengeschäft

Verlage

manager magazin Verlagsgesellschaft mbH (75,1%)

Medienunternehmen & Agenturen

manager-lounge leaders network GmbH (75,1%)

Dienstleistungen, Vertrieb & Logistik

SPIEGELnet GmbH (100%)

Sonstiges

Ericus Beteiligungs GmbH & Co. KG (100%)

Medien

11 Freunde Verlag GmbH & Co KG (51%)

TV-Produktion

dctp Entwicklungsgesellschaft für TV-Programm mbH (25%)

Allgemeine Informationen

Gründungsjahr

1947

Verbundene Interessen Gründer

Rudolf Augstein

wurde am 5. November 1923 in Hannover geboren. Nach dem Abitur 1941 arbeitete er unter anderem als Volontär beim Hannoverschen Anzeiger. Im Anschluss an das Volontariat wurde Augstein zum Arbeits­dienst ein­ge­zogen und leistete ab April 1942 Kriegs­dienst. 1945 geriet der verwundete Augstein kurz in amerikanische Gefangen­schaft. 1945 begann Augstein als Journalist bei dem von der britischen Militär­regierung lizenzierten Hannoverschen Nachrichten­blatt zu arbeiten. Ab 1946 übernahm er das Ressort Deutschland beim Nachrichten-Magazin Diese Woche. Mit 23 Jahren wurde Augstein dessen Heraus­geber und Chef­redakteur und benannte das Magazin mit Ausgabe 1/1947 in DER SPIEGEL.
Von 1950 bis 1962 war er zusammen mit John Jahr Verleger des Spiegels, 1962 über­nahm der Verleger und Druckerei­besitzer Richard Gruner die Position von Jahr. 1969 trennten sich Augstein und Gruner, Augstein blieb Allein­eigen­tümer des Spiegels, bis sich der Verlag Gruner + Jahr 1971 mit 25 Prozent beteiligte. 1974 schenkte Rudolf Augstein 50 Prozent seines Unter­nehmens den Mitarbeitern.
Am 26. Oktober 1962 begann mit einer Durch­suchung der Spiegel-Redaktions­räume die sogenannte Spiegel-Affäre, die schließlich zum Sturz des damaligen Bundes­verteidigungs­ministers Franz Josef Strauß führte. Anlass war der Spiegel-Titel „Bedingt abwehr­bereit“ über das Nato-Manöver „Fallex 62“, in dem Strauß landes­verräter­ische Elemente wähnte. Der damalige Chef­redakteur Claus Jacobi, Verlags­direktor Hans Detlev Becker und Artikel­autor Conrad Ahlers wurden ver­haftet; Augstein stellte sich am 27. Oktober selbst der Polizei und saß 103 Tage in Unter­suchungs­haft. Am 14. Mai 1965 wurde das Straf­verfahren gegen Augstein und Ahlers wegen Mangels an Beweisen ein­ge­stellt.
1972 nahm Augstein ein Angebot des damaligen FDP-Vor­sitzenden Walter Scheel an und kandidierte bei der Bundes­tags­wahl im Wahl­kreis Paderborn gegen Rainer Barzel. Über die NRW-Landes­liste kam er im November 1972 in den Deutschen Bundes­tag, aus dem er nach drei Monaten auf eigenen Wunsch wieder ausschied.
In den Fünfziger- und Sechziger­jahren ver­öffent­lichte Augstein unter dem Pseudonym Jens Daniel Kommentare zur Politik im Adenauer-Deutschland; bis zu seinem Tod im November 2002 trug er mit kritischen Kommentaren und Essays zur Auf­deckung von Fehl­entwicklungen in Demokratie und Gesell­schaft bei. Sein besonderes Inter­esse galt dabei historischen Zusammen­hängen.

Angestellte

mehr als 1.300

Kontakt

SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG

Ericusspitze 1

20457 Hamburg, Deutschland

Tel. +49 (0)40 3007-0

Fax. +49 (0)40 3007-2247

E-Mail: spiegel@spiegel.de

Webseite: www.gruppe.spiegel.de

Steuer-/ID-Nummer

DE118922410

Finanzinformationen

Einnahmen (Finanzdaten / Optional)

€ 267,0 Mio. (2022)/ USD 281.2 Mio.

Betriebsgewinn (in Mio. $)

€ 49,9 Mio. (2022) / USD 52.54 Mio.

Werbung (in % der Gesamtfinanzierung)

€ 31,0 Mio. (2021)/ USD 32.6 Mio.

Verwaltung

Vorstand + Interessen Vorstand

Thomas Hass

(*1965) seit Juni 2020 Vorsitzender der Geschäfts­führung des Spiegel-Verlags. Darüber hinaus ist er Geschäfts­führer der Unternehmen DER SPIEGEL GmbH & Co. KG, SPIEGELnet GmbH, SPIEGEL Beteiligungs­management GmbH, Quality Channel GmbH, Ericus Beteiligungs­management GmbH, manager magazin Verlags­gesellschaft mbH und manager magazin new media GmbH & Co. KG. Hass absolvierte eine Ausbildung zum Büro- und Speditions­kaufmann. Seit 1992 ist er im Spiegel-Verlag tätig, zunächst war er ab 1996 Leiter des Vertriebs­service in der Abteilung Vertriebs­marketing. 2001 wurde er stellvertretender Leiter Vertriebs­marketing, 2005 übernahm er die Leitung des Vertriebs. Im Jahr 2015 wurde er Geschäftsführer des Spiegel-Verlags.

Andere einflussreiche Personen + Interessen anderer einflussreicher Personen

Kurt Jansson

geboren 1976, ist Leiter der Dokumentation des Spiegels. Er studierte Soziologie in Hannover und Berlin. Währenddessen war Jansson für Wikipedia aktiv: zunächst als Autor und Sprecher, von 2004 bis 2009 als Vorsitzender und von 2014 bis 2018 als stellvertretender Vorsitzender von Wikimedia Deutschland. Für den Spiegel ist er seit 2008 tätig, zunächst als Redakteur bei Spiegel Online, ab 2010 als Dokumentationsjournalist, unter anderem im Bereich Datenjournalismus. Seit 2017 gehört er zur Leitung der Dokumentation, seit 2019 ist er Co-Leiter. Für den Spiegel-Verlag sitzt er seit 2023 im Verwaltungsrat der Verwertungsgesellschaft Wort (VG Wort) und vertritt den Verlag seit 2019 als Gesellschafter der Presse-Monitor GmbH (PMG).

Weitere Informationen

Aktive Transparenz

Unternehmen informiert aktiv und umfassend über seine Eigentumsverhältnisse, Daten werden ständig aktualisiert und sind leicht überprüfbar

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