Familie Betz

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Die Familie Betz hält heute maßgebliche Anteile an der Rheinische Post Mediengruppe, eine der einflussreichsten Mediengruppen Deutschlands. Das Unternehmen ist vorrangig im Besitz mehrerer Gründerfamilien, darunter Betz, Droste und Wenderoth. Die Mediengruppe gibt die „Rheinische Post“, die auflagenstärkste Zeitung im Rheinland, sowie den Bonner „General-Anzeiger“ heraus und ist zudem mehrheitlich an der Saarbrücker Zeitungsgruppe (mit Titeln wie „Saarbrücker Zeitung“ und „Trierischer Volksfreund“) beteiligt.

Die Verbundenheit der Familie Betz mit der Rheinischen Post geht von Anton Betz aus. Bereits vor dem Zweiten Weltkrieg war Betz als Chefredakteur und Geschäftsführer verschiedener Verlage im Münchener Raum tätig, etwa der Manz AG und dem Knorr + Hirth Verlag. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 verlor er seine Anstellung und wurde mit einem Berufsverbot belegt.

1945 wurde Betz von der britischen Militärverwaltung mit der Gründung einer Tageszeitung für das Rheinland beauftragt. Er bat seine politischen Wegbegleiter Karl Arnold und Erich Wenderoth um Unterstützung bei der Gründung der „Rheinischen Post“, einer der ersten und bald wichtigsten Zeitungen der jungen Bundesrepublik. Die “Gründerväter” der Rheinischen Post verbindet der politische Widerstand gegen das NS-Regime aus christ-demokratischen Überzeugungen heraus. Karl Arnold war zur Zeit der Erstausgabe der Rheinischen Post erster Bürgermeister von Düsseldorf und ab 1947 der erste demokratisch gewählte Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Der Jurist Erich Wenderoth war während der NS-Zeit Mitglied der Widerstandsgruppe “Bekennende Kirche”, bot Opfern des NS-Regimes Rechtshilfe an und war ab 1945 im Landesvorstand der evangelischen Kirche Nordrhein-Westfalen tätig.


Auf Anton Betz folgte seine Tochter Esther Betz, die von 1956 bis 2011 dem Herausgebergremium der Rheinischen Post angehörte. Sie verfolgte stets die liberal-konservative publizistische Linie ihres Vaters. Als Verlegerin der Rheinischen Post Verlagsgruppe beteiligte sie sich ebenfalls am operativen Geschäft. Mit Florian Merz-Betz ist nun bereits die dritte Generation der Familie aktiv am Geschäft beteiligt - als Gesellschafter, stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats und Mitherausgeber.
Das Wirken der Familie Betz in der deutschen Medienlandschaft geht über die Rheinische Post hinaus. Etwa durch die Mitbegründung der Deutschen Presseagentur (dpa) durch Anton Betz oder die Förderung von Wissenschaft und Journalismus durch die Anton-Betz-Stiftung, deren Vorsitzende Esther Betz ist.

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Verbundene Interessen Familie
  • Anton Betz
    Anton Betz (1893-1984), von Haus aus Jurist, begann nach dem Ersten Weltkrieg zunächst als Journalist und stieg rasch zum Chefredakteur und Geschäftsführer verschiedener Verlage auf, bevor er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 seine Anstellungen verlor. Nach Kriegsende war Betz maßgeblich an der Gründung der „Rheinischen Post“ beteiligt; er erhielt gemeinsam mit anderen NSDAP-Gegnern von den britischen Besatzungsbehörden eine der ersten Presse-Lizenzen. Darüber hinaus wirkte er auch als Mitbegründer der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und von 1967 bis 1971 der erste Vorsitzende des “Bunds der Deutschen Zeitungsverleger”, wodurch er maßgeblich die Presse Institutionen in der BRD prägte.
  • Florian Merz-Betz
    Florian Merz-Betz (*1967) ist der Sohn von Esther Betz und vertritt als erster stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rheinische Post Mediengruppe die dritte Generation der Familie im Unternehmen. 2011 folgte er auf Esther Betz im Herausgebergremium der Rheinischen Post. Er sitzt auch im Aufsichtsrat der Zeitungsgruppe Saarbrücken. Neben seiner publizistischen Tätigkeit engagiert er sich auch als stellvertretender Vorsitzender der gemeinnützigen Anton-Betz-Stiftung und als Leiter und Chefdirigent der Chursächsischen Festspiele in Bad Elster.
  • Esther Betz
    Esther Betz, geboren 1923, war von 1956 bis 2012 Herausgeberin der Rheinischen Post und gilt als prägende Persönlichkeit der deutschen Verlagslandschaft. Als eine der wenigen Frauen ihrer Generation leitete sie das Haus in einer von Männern dominierten Branche. Im Vergleich zu anderen Verlegerfamilien war sie auch weniger öffentlichkeitsscheu, ließ sich gerne als „Grande Dame“ der Verlegerschaft betiteln und setzte sich öffentlich für Pressefreiheit und publizistische Unabhängigkeit ein. Für ihr Lebenswerk und ihr gesellschaftliches Engagement wurde sie vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2025 mit dem Großen Ehrenring der Stadt Düsseldorf.