Ulrich Hackmack

Ulrich Hackmack, Enkel des Weser-Kurier-Gründers Hans Hackmack, war von 1999 bis April 2013 Vorstandsvorsitzender der Bremer Tageszeitungen AG (BTAG), die den Weser-Kurier und die Bremer Nachrichten herausgibt. Unter seiner Leitung verantwortete er zentrale Bereiche wie Redaktion, Rechtsangelegenheiten und die Beteiligungen der Gesellschaft. 2011 wurde der Vorstand unter seiner Führung durch drei neue Mitglieder erweitert, um die Geschäftsbereiche zu diversifizieren und zu stärken.

Seine Amtszeit als Vorstandsvorsitzender der Bremer Tageszeitungen AG war von internen Konflikten und rechtlichen Auseinandersetzungen geprägt, unter anderem mit der von ihm eingesetzten Chefredakteurin, deren Führungsstil in der Redaktion für erheblichen Unmut sorgte. Auch der Deutsche Journalisten Verband (DJV) kritisierte die internen Auseinandersetzungen mit der Belegschaft. Ulrich Hackmack kontrolliert die Bremer Tageszeitung AG über die Hackmack, Meyer KG, an welcher er 50% der Anteile hält (die anderen 50% fallen auf Christian Güssow). Während der frühen 2010er Jahre gab es zahlreiche arbeitsrechtliche Auseinandersetzungen zwischen der Belegschaft und den Gesellschaftern bzw. Geschäftsführung der Bremer Tageszeitung AG bzw. Weser-Kurier. Redakteursstellen wurden von Subunternehmen besetzt, welche erheblich unter dem tarifrechtlichen und üblichen Redakteurslohn bezahlt wurden. Teilweise wurden diese Redakteure von hundertprozentigen Tochterfirmen der Hackmack, Meyer KG besetzt, wie dem verlagseigenem “Pressedienst Nord”. Der DJV kritisierte die Praxis als “Tarifflucht” (taz) und die Belegschaft erstritt vor Gericht einen konzernübergreifenden Betriebsrat, der alle Blätter und Dienstleister, welche von der Hackmack, Meyer KG kontrolliert werden, vertritt. 

Während seiner Amtszeit eskalierten interne Streitigkeiten zwischen den Eigentümern. Das Bremer Oberlandesgericht stellte 2011 fest, dass Ulrich Hackmacks Vertragsverlängerung von 2009 formell nichtig war; ein Urteil, das später vom Bundesgerichtshof bestätigt wurde. Die Klage ging auf den Miteigentümer Christian Güssow zurück, der neben Hackmack die anderen 50% des Konzerns kontrolliert und vor Gericht Erfolg hatte und seinen Miteigentümer seines Postens im operativen Geschäft entledigen wollte. Trotzdem behielt der Aufsichtsrat Hackmack zunächst im Amt. Güssow beantragte daraufhin eine einstweilige Verfügung, die vor einem Gericht scheiterte, in der Berufung aber voraussichtlich Erfolg haben würde. Um ein Gerichtsurteil zu vermeiden, entließ die BTAG Hackmack am 25. April 2013. Er erklärte sich bereit, „im Interesse des Unternehmens“ zurückzutreten. Der Vorstand dankte ihm für seine Verdienste, äußerte sich jedoch nicht öffentlich zu tiefer liegenden internen Konflikten. Sein Ausscheiden markierte den Höhepunkt eines langjährigen Machtkampfes unter den Eigentümern.

Trotz der Kontroversen blieb Hackmack in Aufsichtsfunktionen innerhalb der BTAG und der Weser-Kurier Mediengruppe aktiv und behielt Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Unternehmens.